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PALMA II

Paralleles Linux-System für Münsteraner Anwender

Universität Münster

 

PALMA II – bei diesem Begriff kann man in Anbetracht der aktuellen Wetterlage mit Schnee, Matsch und frostigen Temperaturen schon mal ins Träumen geraten. In der Realität verbirgt sich dahinter allerdings keine Sonneninsel im Mittelmeer, sondern der neue Hochleistungsrechner aus den Hallen des Chemnitzer HPC Spezialisten MEGWARE, der letzte Woche an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster seinen Dienst aufgenommen hat. Denn PALMA steht für Paralleles Linux-System für Münsteraner Anwender und soll zukünftig ca. 50 Forschergruppen der Universität als innovatives Rechenlabor dienen.

KPI's

1,1 Billiarden Einzelberechnungen pro Sekunde
412 Rechenknoten
15.000 Prozessorkerne
72,4 TByte Hauptspeicher
Platz 417 Top500 Juni 2018

Die kaum vorstellbare Leistung des Münsteraner Supercomputers PALMA II mit ca. 1,1 Billiarden Einzelberechnungen in der Sekunde macht ein Verbund aus 412 einzelnen Rechenknoten möglich. 404 von diesen sind mit zwei, acht mit gleich vier Intel Prozessoren bestückt, die jeweils 18 Kerne bündeln. Insgesamt hat PALMA II mehr als 15.000 Prozessorkerne und ca. 72,4 TByte Hauptspeicher. Zwischen den Rechenknoten werden die Daten über ein Intel Omni-Path Netzwerk mit 100 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) übertragen. Damit ist PALMA II etwa 36 Mal leistungsstärker als sein Vorgänger PALMA I, der bereits seit Oktober 2010 an der Universität Münster in Betrieb ist, und hat gute Chancen auf eine Platzierung in der TOP 500 Liste 2018. 

Mit einem Festakt wurde der neue Supercomputer mit einem Gesamtvolumen von ca. 3,2 Millionen Euro am 23.03.2018 in den Dienst der Münsteraner Wissenschaftler gestellt. In ihren Ansprachen zur feierlichen Inbetriebnahme waren sich der Kanzler der WWU Münster, Matthias Schwarte, und der Direktor des Zentrums für Informationsverarbeitung (ZIV), Dr. Raimund Vogl, einig, dass eine moderne Universität mit einer exzellenten und zukunftsfähigen Forschung auf eine leistungsstarke IT-Infrastruktur angewiesen ist. "Der neue Hochleistungsrechner PALMA II trägt maßgeblich dazu bei, die Wissenschaft und Forschung an unserer Universität zu stärken. Unser besonderer Dank gilt unserem IT-Lieferanten MEGWARE, der das neue HPC-System innerhalb kürzester Zeit im neuen Serverraum in der Einsteinstraße 60 installiert hat", sagte Vogl und ergänzt: "Sogar der erste LINPACK-Lauf über alle Knoten konnte bereits angeschoben werden." 

PALMA II wird insbesondere Anwendern aus den Forschungsbereichen Physik, Chemie, Mathematik und Biologie ermöglichen, komplexe Anwendungsprobleme in neuen Größenordnungen zu bearbeiten. Auch die Arbeitsgruppe um  Prof. Dr. Andreas Heuer vom Institut für Physikalische Chemie gehört zu den Nutzern des neuen HPC-Systems. „Um Simulationen effizient durchzuführen ist die Hardware ein zentraler Faktor", erklärt der Chemiker in seinem Festvortrag. "Für die komplexen Simulationen von Elektrolyt-Mischungen in Lithium-Ionen Batterien beispielsweise wird uns PALMA II hilfreiche Dienste leisten." Auch bei anderen Vorhaben, etwa der Erforschung von Membranen und Proteinen, soll auf die neue Rechenressource zurückgegriffen werden. "Um die Entmischung von Membranen auf atomarer Ebene zu simulieren, haben wir mit dem Vorgängersystem PALMA I noch eineinhalb Jahre Rechenzeit gebraucht, bis die Entmischung zu sehen war", erinnert sich Andreas Heuer. "Der zeitliche Aufwand für derlei Rechenarbeiten kann mit der neuen Technik nun erheblich verkürzt werden."

Der neue Hochleistungsrechner PALMA II trägt maßgeblich dazu bei, die Wissenschaft und Forschung an unserer Universität zu stärken. Unser besonderer Dank gilt unserem IT-Lieferanten MEGWARE, der das neue HPC-System innerhalb kürzester Zeit im neuen Serverraum in der Einsteinstraße 60 installiert hat.

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